Entstehung der Teleradiologie

Die Teleradiologie ist erstmals im ersten Irakkrieg initialisiert worden, als auf US-Navy-Schiffen CT-Scanner wurden und die CT-Bilder über Satellitenverbindung an US-Heeresspitäler gesendet und von den dortigen Radiologen ausgewertet wurden. Danach fand bald eine Allokation der an Zahl limitierten fachärztlichen Expertise im privaten und öffentlich-küstenrechtlichen Bereich statt, vor allem der US-Ostküste. Findige Besitzer eines großen medizinischen Dienstleisters haben schnell mit indischen Radiologen und anderen Verträgen aus dem asiatischen Raum abgeschlossen. So wurden zwar über Nacht die Befunde im Ausland geschrieben und in der Früh von den lokalen Radiologen in Amerika gezeichnet, sprich freigegeben, was zur Entlastung der angespannten Personalsituation betrug. Diese Radiologen hatten einen nicht ausschließlich mit dem US-Standard und auch mit dem europäischen Standard konformen Ausbildungsstand. Allerdings sank das Niveau der medizinischen Kompetenz wie beschrieben gleich zu Beginn des Patientenmanagements. Und dies hat die Teleradiologie gleich in den 1990er Jahren in ein Zweilicht gestellt. Die Teleradiologie hat vor allem in der nördlichen Hemisphäre inzwischen Einzug gehalten. Die sich verbessernden Ausbildungsstandards und der schnelle Datentransport waren die Zugpferde für diese neue Industrie. 

Die Teleradiologie hat als älteste Disziplin der Telemedizin in den vergangenen Jahren erheblich an Fahrt aufgenommen. Digitale Plattformen, die den kompletten Teleradiologie-Workflow abbilden und eine ausfallsichere IT-Infrastruktur mit diversen Redundanzen, gehören heute zum Standard. Die steigenden Patientenzahlen, der stetig zunehmende Mangel an medizinischen Fachärztinnen und Fachärzten sowie der Wirtschaftlichkeitsfaktor sind Aspekte der Teleradiologie, die dieser Branche zu einem weiteren Entwicklungsschub verhelfen und ihr einen festen Platz in der klinischen Patientenversorgung sichern werden.

ERS

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